Filme von Dr. Sybille Krafft

FILMREIHE UNTER UNSEREM HIMMEL

Als promovierte Historikerin ist Sybille Krafft im “Himmel” sozusagen zu einer “Chronistin des Wandels” geworden, denn ihre Filme drehen sich immer wieder um die enormen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen im vergangenen Jahrhundert. Allerdings ohne “erhobenen Zeigefinger” und ohne wissenschaftliche Fachsimpelei, sondern auf eine locker-amüsante Art . . .

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25.4.21 – KÜNSTLERHAUSGESCHICHTEN – LEBEN MIT EINEM DENKMAL

Künstler leben und arbeiten oft in alten Gebäuden. Sie haben einen Blick für das Besondere und schätzen die Möglichkeiten, die gerade historische Häuser bieten: viel Platz, günstige Preise, unkonventionelle Ausstattung und einzigartige Räumlichkeiten. Für die neue Folge der Reihe “Leben mit einem Denkmal” hat Sybille Krafft in ganz Bayern Künstlerinnen und Künstler mit ungewöhnlichen Wohnungen und Werkstätten besucht.
Im unterfränkischen Weinort Thüngersheim am Main verbindet ein Metallkünstler und Goldschmied Leben und Arbeiten in einem Winzerhof aus dem 17. Jahrhundert. Eine junge Holzbildhauerin saniert mit ihrem Mann seit Jahren ein barockes Komödienhaus im Allgäuer Klosterort Steingaden. Ein 500-jähriger Dreiseithof dient einem Künstlerpaar als Ausstellungsfläche, Werkstatt und Lebensraum im niederbayerischen Hörlkam. Ein Maler hat mit seiner Frau im Altmühltal ein Jurahaus in ein Schmuckstück verwandelt. Und im oberbayerischen Holzen gestaltet eine Kinderbuchautorin mit Gespür und Geschick ein historisches Gartenstadt-Haus. Die Filmautorin Sybille Krafft porträtiert unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten und zeigt fünf verschiedene Arten, mit einem Denkmal zu leben.

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3.1.2021 – DAMALS AM ARLBERG

Der Arlberg – ein Skiparadies in den österreichischen Bergen zwischen Tirol und Vorarlberg und ein beliebter Treffpunkt für Skijünger und Schneeamazonen aus aller Welt. Schon in den 1950er und 60er Jahren gab sich die internationale Schickeria hier ein Stelldichein, wie die Dokumentation anhand von amüsanten Schwarz-Weiß-Filmen zeigt.
Die Wintersportorte am Arlberg haben Tourismus- und Skigeschichte geschrieben: In Stuben wurde 1890 der Skipionier Hannes Schneider geboren, der am Arlberg die erste Skischule Österreichs eröffnete und den Stemmbogen populär machte. 1937 ging in Zürs der erste Skilift Österreichs in Betrieb und machte dem schweißtreibenden Aufstieg ein Ende. 1938 wurde in St. Anton der später mehrfache Weltmeister Karl Schranz geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckte der internationale Geld- und Hochadel den weißen Schatz von Lech am Arlberg – im Schlepptau zahlreiche Hofschranzen und Adabeis: aus Bauernstuben wurden Fremdenzimmer, aus Kuhställen Tanzlokale und aus dem Almboden wuchsen Hotelburgen. Jahrhunderte zuvor war in St. Christoph das später weltbekannte Hospiz gegründet worden.
Sybille Krafft hat sich Anfang 2020 auf ihrer ebenso informativen wie unterhaltsamen Zeitreise mit Hotelbesitzerinnen und Skihelden, Geschäftsleuten und Bergbauern sowie Damenkränzchen und Après-Ski-Legenden unterhalten. Sie zeigt, wie der “weiße Rausch der Winterfrischler” die einst abgeschiedene und arme Bergregion innerhalb weniger Jahrzehnte in die erste Liga des Jet-Set-Tourismus katapultierte.

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11.10.2020 – DAMALS IN NÜRNBERG

Wie sehr hat sich die Nürnberger Altstadt seit den Nachkriegsjahren verändert? Sybille Krafft geht auf Spurensuche und findet Zeitzeugen, die einen ganz persönlichen Blick auf die Stadtgeschichte geben.
Es gab Zeiten, als durch die Nürnberger Altstadt noch die Straßenbahn fuhr, Gaslaternen die Gassen beleuchteten, der Zeitungsverkäufer lautstark das “8-Uhr-Blatt” ausrief und zwei Bratwürste mit Gurkensalat und Kartoffeln 1 Mark 20 kosteten.
Für die Reihe “Damals…” ist Sybille Krafft diesmal auf Spurensuche in Nürnberg gegangen. Dort dokumentiert sie am Beispiel der Altstadt, wie sehr sich die Wohn- und Lebensverhältnisse seit den Nachkriegsjahren verändert haben. Auch Zeitzeugen kommen zu Wort, die zum Teil noch als Kinder in den Kriegsruinen gespielt haben: Ob Künstler oder Gemüseverkäufer, Cembalospieler oder Messerschleifer, Altstadtfreundin oder stadtbekannter “Spezi” – sie alle geben einen ganz persönlichen Blick auf die bewegte Nürnberger Nachkriegsgeschichte.
Die Zeitreise enthält auch neu gehobene Schätze aus dem Archiv des Bayerischen Rundfunks – seien es die frühesten Fernsehbilder von der Spielwarenmesse oder Beobachtungen von Passanten auf Nürnbergs Flaniermeile.

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13.9.2020 – FORSTHAUSGESCHICHTEN – LEBEN MIT EINEM DENKMAL

In der neuen Folge ihrer Reihe “Leben mit einem Denkmal” erzählt Sybille Krafft diesmal “Forsthausgeschichten”, vom Norden unseres Freistaats, vom Spessart in Unterfranken, bis ganz in den Süden in die Ammergauer Alpen.
Der standesgemäße Sitz eines königlich-bayerischen Forstrates: Drei Generationen haben die stattliche Villa bei Bad Kissingen gemeinsam saniert und dabei recht eigene Vorstellungen vom Wert eines Denkmals entwickelt.
Ein leerstehendes Forsthaus im Fichtelgebirge: Das Schicksal dieses zentralen Bauwerks eines großen privaten Forstguts ist ungewiss.
Ein Forsthaus im Spessart, das einst von Aufständischen belagert wurde: Heute stürmen Ausflügler das in jahrelanger Arbeit von einer Familie gerettete und heute als Kaffeehaus betriebene Denkmal.
Eines der schönsten Forsthäuser in Bayern: In einem herrschaftlichen Barockbau mit schmucken Lüftlmalereien residiert in Oberammergau noch immer eine Dienststelle der Bayerischen Staatsforsten.
Und ein altes Forsthaus im Ebersberger Forst, das noch mit selbstgebrannter Holzkohle beheizt und mit Gaslampen beleuchtet wird.

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10.5.2020 – DAMALS IN BAYERN ANGEKOMMEN

Nach dem 2. Weltkrieg strömten Millionen von heimatlos gewordenen Menschen in den Westen. Es waren Flüchtlinge und Vertriebene, die alles verloren hatten und nur mit ihrem Leben davongekommen waren. Angesiedelt wurden sie oft an ehemaligen Rüstungsstandorten, wo sie in Baracken und Bunkern eine provisorische Unterkunft fanden.
Mit offenen Armen wurden diese Menschen nur selten empfangen, sie stammten aus dem Sudetenland, Schlesien, Siebenbürgen, Pommern, Mähren, der Bukowina, dem Banat oder anderen einst von Deutschen besiedelten Ostgebieten. Sie hatten nur ein paar wenige Habseligkeiten und mussten in der Anfangszeit unterstützt werden. Viele wurden bei Einheimischen einquartiert, was für beide Seiten nicht einfach war.
Heimatvertriebene trugen zum wirtschaftlichen Aufschwung bei
Am Beispiel von Neugablonz im Allgäu, Neutraubling in der Oberpfalz und Traunreut in Oberbayern zeigt Sybille Krafft in ihrem Film, wie die Heimatvertriebenen mit ihrem Fleiß und Können in ihrer neuen Heimat schon bald für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgten.
Im Gespräch mit der Filmautorin Sybille Krafft erinnern sich Heimatvertriebene an ihre Anfangsjahre in Bayern, erzählen im paurischen Dialekt von Köstlichkeiten wie der “Rejchawurst” und berichten vom Improvisieren, von Reibereien und von Freundschaften mit den Einheimischen

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1.3.20 – SYNAGOGENGESCHICHTEN – LEBEN MIT EINEM DENKMAL

Zu einer Reise in die versunkene und vergessene Welt der Synagogen des fränkischen Landjudentums lädt Filmautorin Sybille Krafft in der Reihe “Leben mit einem Denkmal” ein. Entdeckt hat sie dabei ehemalige Synagogen, die von Privatpersonen sorgsam saniert wurden und heute als Wohnstätten dienen. So hat beispielsweise eine junge Familie in Hüttenheim mit viel Gespür für die historische Bausubstanz den früheren Betsaal in ein unkonventionelles Wohnzimmer verwandelt. Oder ein Ehepaar in Wiesenbronn, das in zehnjähriger Arbeit nach allen Regeln der Denkmalkunst aus dem Gotteshaus ein Privathaus mit kleinem Museum gemacht hat.
Die Filmautorin zeigt außerdem eine frühere Synagoge, die zu einer Kirche geworden ist, und ein jüdisches Gotteshaus, das immer noch seine ursprüngliche Funktion erfüllt: Bei einer Bat Mizwa-Feier in Bayreuth, bei der die 12-jährige Tochter des Gemeindevorstehers religiös mündig wird, kann man erahnen, wie reichhaltig das jüdische Leben einst auch in Bayern war.

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5.5.19 – HÜTTENGESCHICHTEN – LEBEN MIT EINEM DENKMAL

Auch Hütten können Denkmäler sein. Obwohl sie meist einfach und zweckmäßig sind, prägen sie dennoch Landschaft und Kultur. Das Spektrum ist groß und reicht von der Alm- und Jagdhütte bis zur hochalpinen Berghütte.
Selbst auf der hochalpinen Berghütte haben sich die Zeiten geändert: Was früher beispielsweise eine rettende Schutzhütte war, ist heute oft ein gefahrlos zu erreichendes Ausflugsziel geworden. Dabei haben sich auch die Erwartungen der Gäste gewandelt. Heute wünscht mancher Wandersmann eher ein schickes Alpenhotel als ein spartanisches Matratzenlager.

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28.10.18 – DAMALS IM ISARTAL – WALDRAM UND SEINE NACHBARN

Die Siedlung entstand während der NS-Zeit, als die Nazis im dichten Forst zwei große Munitionsfabriken errichteten. Nach Kriegsende machten die Amerikaner aus der Siedlung ein DP-Camp für Holocaust-Überlebende. Erst 1957 verließen die letzten jüdischen Bewohner Föhrenwald, und in die Siedlungshäuser zogen katholische, kinderreiche Heimatvertriebene. Auch der bekannte Volksmusiker und Kabarettist Josef Brustmann ist in Waldram aufgewachsen. Als Kind kam er mit seinen Eltern und acht Geschwistern aus Südmähren nach Oberbayern, um hier eine neue Heimat zu finden.
Sybille Krafft, die selbst im Isartal lebt, ist diesmal auf Spurensuche in ihrer unmittelbaren Umgebung gegangen und zeigt Waldram im Spannungsfeld zwischen Wolfratshausen, der traditionsreichen Flößerstadt, und dem jungen Geretsried.

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21.10.18 – STADEL- UND SCHEUNENGESCHICHTEN – LEBEN MIT EINEM DENKMAL

Sybille Krafft hat sich in ihrer Reihe “Leben mit einem Denkmal“ diesmal auf die Suche nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für alte Scheunen und Stadel gemacht und dabei Erstaunliches entdeckt: Vom modernen “ländlichen Loft“, das höchsten Wohnansprüchen genügt, über eine erfolgreiche Gastronomie bis hin zu einer ungewöhnlichen Werkstatt reichen die Ideen für diese lange verkannten und vernachlässigten Kulturgüter. Neben interessanten Beispielen in Prutting, Dietfurt und Hemau hat das Filmteam in Oberfranken bei Bad Staffelstein eine malerische Mühlenscheune und in Gräfenberg sogar ein ganzes Scheunenviertel gefunden, das mit großem Engagement der Bürgerinnen und Bürger instand gesetzt wird.

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